Das Fortaleza-Intermezzo war so logisch wie es sinnfrei war. Natürlich - wenn du in der Nähe einer Großstadt bist, dann musst du dort auch hin. Jaja, eh klar. Soaren in Canoa ist zwar schön, aber ausser hin und her gibt es zur Auswahl noch her und hin. Rauf und runter auch noch, aber nur in beschränktem Maße. So war klar - Fortaleza musste her.
Dass Packlschleppen nicht unsere Lieblingsbeschäfitigung ist würde man so nicht glauben, wenn man uns kennenlernt. Schwer beladen schleppen wir uns wie die Lemminge durch die verpestete Großstadt. Mit zweieinhalb Millonen Einwohnern und einem Drittel davon in slums (oder "favelas") lebend weiß man eh um was es geht. Müllabfuhr, Abwassserleitsysteme, öffentliche Verkehrsmittel, Infrastruktur im weiteren Sinne - alles eher ab- als anwesend. Und doch scheint alles sauteuer zu sein.
In der sengenden Sonne lümmern viele Gestalten joblos auf der Straße rum - da weiß man schon - oho, der Einbruch der Dunkelheit ist hier das Kommando. Dann beginnt die Straße zu leben. Ist allerdings mit Vorsicht zu genießen.
Wir geben uns ein paar Tage als typische Tourisen: Schlafen in Hotelzimmern, gehen Abends ins Restaurant und besuchen Touristenattraktionen. So etwa den größten Wasserpark Südamerikas mit der "angeblich" höchsten Rutsche der Welt. Juhuii. JJuhuii von wegen, 40€ Eintritt pro Nase, 30 Minuten Anstellen pro Rutsche. Hüstel. Kein Renner.
Der nächste Touriausflug, zu einem Strand namens Morro Branco ist dann doch lohnend. Wir genießen einen schönen Tag, gehen im Meer baden und fangen in der Lagune kleine Fische, die wir heroisch im Meer aussetzen, entlassen sie in die Freiheit. Jaja, eh scho wissen, Hare Krishna, embrace the lake... :-)
Super in Erinnerung ist und das Essen auf der Straße. Ein vermeindliches Ehepaar kocht und bedient einen Haufen Leute - wortwörtlich - auf dem Gehsteig. Wir bekommen schwuppdiwupp zwei Sessel und einen Hocher, auf dem sogleich zwei gekühlte Biere und Fleischspieße auf uns warten. Das Kommen und Gehen der Leute ist faszinierend dynamisch, wir futtern und beobachten dieses kleine Unternehmen. Am Ende dann das erwartete: Zwei übervolle Bäuche um etwa € 8.- Ein sehr nettes Restaurant, das wir zweimal aufsuchen.
Der Abend wird dann spannend. Mitten in der Nacht wache ich auf und suche mein T-shirt. Neben mir im Zimmer springt plötzlich eine Gestalt auf und aus dem Fenster. Der Nikolaus? Wohl eher der Krampus, der statt Geschenke zu bringen lieber welche mitnimmt. Ich also mit Gebrüll hinterdrein, Stefanie schreit gleich mit. Ich beweise jedoch weniger Geschick als der Dieb, reisse die Wäscheleine runter und haue mir ordentlich das Schienbein an. Tja, wahr wohl noch nicht ganz wach. (Oder bin ich auf meine alten Tag' doch nimmer so gelenkig? :-))
Jedenfalls flüchtet der Jüngling mitsamt unserer Kamera und einem Handy und springt - wie verrückt, aus 4 bis 5 Metern Höhe vom ersten Stock runter in den Hof. Ich entscheide mich dann trotz meines guten Adrenalinschubes dagegen. Dafür brülle ich noch ein wenig wie ein Brüllaffe herum, wecke damit alle anderen.
Nach diesem Erlebnis erfahren wir, dass dies alles andere als selten ist. Wer Pech hat, dem wird auch mal die Pistole unter die Nase gehalten. Die Besitzerin der pousada erzählt uns einige unschöne Geschichten von 15-jährigen Dogensüchtigen. Tja, was die Stadt aus den Menschen macht....
Nachdem Fortaleza sowieso ein Hochhaus-Smog-Labirinth ist, flüchten wir zurück nach Canoa. Hui, hier ist heile Welt. Gottseidank. Hier dürfen wir uns getrost wieder mit Brasilien versöhnen.
Caipirinha descents...
buggy woogie / cliff take off
touch and ... eat sand!
as usual: franzi down, Stefanie still flying.
dune sand savaging
The Fortaleza interlude was as logical as it was senseless. Of course - if you're near a big city, then you need to go there, too. Yeah, logic. Soaring in Canoa is nice, but other than back and forth to choose from, there is still forth and back. Up and down too, but only to a limited extent. Thus it was clear – we must go to Fortaleza.
When getting to know us you would not believe that dragging our bags around is not our favorite hobby. Heavily loaded, like lemmings, we drag ourselves through the stinking city with a population of two and a half million and one third of them living in slums (or "favelas"). Refuse collection, water drainage, public transport or infrastructure in the broadest sense - everything absent rather than present. And yet everything seems to be stinking expensive.
Many jobless figures slouch in the scorching sun on the streets - you already know – the dusk commands in town. Then the road begins to live. Enjoy with caution though.
We give ourselves a few days as a typical tourist: sleeping in hotel rooms, go to restaurants in the evenings and visit tourist attractions. For example, the largest water park in South America with the "allegedly" world's highest waterslide. Juhuii. Juhuii of account, 40 € entrance fee per nose, cueing 30 minutes per slide. Cough. No winner.
The next excursion to a beach called Morro Branco nonetheless is worthwhile. We enjoy a beautiful day at the sea and catch small fish in the lagoon we heroically thow into the ocean to release them into the freedom. Yeah, I know, Hare Krishna, embrace the lake ... :-)
A good memory about Fortaleza is the food on the street. A couple cooks and serves a lot of people - literally - on the sidewalk. Voila, we get two chairs and a stool, shortly after two cool beers and meat skewers. The coming and going of people is fascinating and dynamic, we feed eat and watch this small, fascinating business. In the end, then the expected: Two overstuffed bellies around € 8 - A very nice restaurant that we will visit twice.
The night turns out to be exciting. In the middle of the night I wake up to fetch my t-shirt. Beside me in the room, a man suddenly jumps up and out the window. Santa Claus? More likely the Krampus who takes stuff instead of bringing gifts. Within a second I am up on my feet, roaring and after him, Stefanie screaming with me. I show less skills than the thief, tear down the clothesline and bump my shin awfully. Well, it’s probably true, I wasn’t very awake. (Or am I getting old?)
Anyway, the youngster flees along with our camera and a cell phone and jumps - like crazy, from 4 to 5 meters from the first floor down into the courtyard. Despite my good adrenaline spurt I descide against the chase. Instead I still yell a little like a howler monkey, wake up to everyone else.
After this experience, we learn that this is anything but rare. If you're unlucky you have a gun stuck under your nose. The owner of the pousada told us some unpleasant stories of 15-year-old drug addicts who go crazy for some money to get their next shot. It’s sad how the city turns around people.
As Fortaleza is a high-rise-smog-labirinth, we flee back to Canoa. It’s a perfect world here. Thank God. We must reconcile ourselves safely back to Brazil.
Dass Packlschleppen nicht unsere Lieblingsbeschäfitigung ist würde man so nicht glauben, wenn man uns kennenlernt. Schwer beladen schleppen wir uns wie die Lemminge durch die verpestete Großstadt. Mit zweieinhalb Millonen Einwohnern und einem Drittel davon in slums (oder "favelas") lebend weiß man eh um was es geht. Müllabfuhr, Abwassserleitsysteme, öffentliche Verkehrsmittel, Infrastruktur im weiteren Sinne - alles eher ab- als anwesend. Und doch scheint alles sauteuer zu sein.
In der sengenden Sonne lümmern viele Gestalten joblos auf der Straße rum - da weiß man schon - oho, der Einbruch der Dunkelheit ist hier das Kommando. Dann beginnt die Straße zu leben. Ist allerdings mit Vorsicht zu genießen.
Wir geben uns ein paar Tage als typische Tourisen: Schlafen in Hotelzimmern, gehen Abends ins Restaurant und besuchen Touristenattraktionen. So etwa den größten Wasserpark Südamerikas mit der "angeblich" höchsten Rutsche der Welt. Juhuii. JJuhuii von wegen, 40€ Eintritt pro Nase, 30 Minuten Anstellen pro Rutsche. Hüstel. Kein Renner.
Der nächste Touriausflug, zu einem Strand namens Morro Branco ist dann doch lohnend. Wir genießen einen schönen Tag, gehen im Meer baden und fangen in der Lagune kleine Fische, die wir heroisch im Meer aussetzen, entlassen sie in die Freiheit. Jaja, eh scho wissen, Hare Krishna, embrace the lake... :-)
Super in Erinnerung ist und das Essen auf der Straße. Ein vermeindliches Ehepaar kocht und bedient einen Haufen Leute - wortwörtlich - auf dem Gehsteig. Wir bekommen schwuppdiwupp zwei Sessel und einen Hocher, auf dem sogleich zwei gekühlte Biere und Fleischspieße auf uns warten. Das Kommen und Gehen der Leute ist faszinierend dynamisch, wir futtern und beobachten dieses kleine Unternehmen. Am Ende dann das erwartete: Zwei übervolle Bäuche um etwa € 8.- Ein sehr nettes Restaurant, das wir zweimal aufsuchen.
Der Abend wird dann spannend. Mitten in der Nacht wache ich auf und suche mein T-shirt. Neben mir im Zimmer springt plötzlich eine Gestalt auf und aus dem Fenster. Der Nikolaus? Wohl eher der Krampus, der statt Geschenke zu bringen lieber welche mitnimmt. Ich also mit Gebrüll hinterdrein, Stefanie schreit gleich mit. Ich beweise jedoch weniger Geschick als der Dieb, reisse die Wäscheleine runter und haue mir ordentlich das Schienbein an. Tja, wahr wohl noch nicht ganz wach. (Oder bin ich auf meine alten Tag' doch nimmer so gelenkig? :-))
Jedenfalls flüchtet der Jüngling mitsamt unserer Kamera und einem Handy und springt - wie verrückt, aus 4 bis 5 Metern Höhe vom ersten Stock runter in den Hof. Ich entscheide mich dann trotz meines guten Adrenalinschubes dagegen. Dafür brülle ich noch ein wenig wie ein Brüllaffe herum, wecke damit alle anderen.
Nach diesem Erlebnis erfahren wir, dass dies alles andere als selten ist. Wer Pech hat, dem wird auch mal die Pistole unter die Nase gehalten. Die Besitzerin der pousada erzählt uns einige unschöne Geschichten von 15-jährigen Dogensüchtigen. Tja, was die Stadt aus den Menschen macht....
Nachdem Fortaleza sowieso ein Hochhaus-Smog-Labirinth ist, flüchten wir zurück nach Canoa. Hui, hier ist heile Welt. Gottseidank. Hier dürfen wir uns getrost wieder mit Brasilien versöhnen.
Caipirinha descents...
buggy woogie / cliff take off
touch and ... eat sand!
as usual: franzi down, Stefanie still flying.
dune sand savaging
The Fortaleza interlude was as logical as it was senseless. Of course - if you're near a big city, then you need to go there, too. Yeah, logic. Soaring in Canoa is nice, but other than back and forth to choose from, there is still forth and back. Up and down too, but only to a limited extent. Thus it was clear – we must go to Fortaleza.
When getting to know us you would not believe that dragging our bags around is not our favorite hobby. Heavily loaded, like lemmings, we drag ourselves through the stinking city with a population of two and a half million and one third of them living in slums (or "favelas"). Refuse collection, water drainage, public transport or infrastructure in the broadest sense - everything absent rather than present. And yet everything seems to be stinking expensive.
Many jobless figures slouch in the scorching sun on the streets - you already know – the dusk commands in town. Then the road begins to live. Enjoy with caution though.
We give ourselves a few days as a typical tourist: sleeping in hotel rooms, go to restaurants in the evenings and visit tourist attractions. For example, the largest water park in South America with the "allegedly" world's highest waterslide. Juhuii. Juhuii of account, 40 € entrance fee per nose, cueing 30 minutes per slide. Cough. No winner.
The next excursion to a beach called Morro Branco nonetheless is worthwhile. We enjoy a beautiful day at the sea and catch small fish in the lagoon we heroically thow into the ocean to release them into the freedom. Yeah, I know, Hare Krishna, embrace the lake ... :-)
A good memory about Fortaleza is the food on the street. A couple cooks and serves a lot of people - literally - on the sidewalk. Voila, we get two chairs and a stool, shortly after two cool beers and meat skewers. The coming and going of people is fascinating and dynamic, we feed eat and watch this small, fascinating business. In the end, then the expected: Two overstuffed bellies around € 8 - A very nice restaurant that we will visit twice.
The night turns out to be exciting. In the middle of the night I wake up to fetch my t-shirt. Beside me in the room, a man suddenly jumps up and out the window. Santa Claus? More likely the Krampus who takes stuff instead of bringing gifts. Within a second I am up on my feet, roaring and after him, Stefanie screaming with me. I show less skills than the thief, tear down the clothesline and bump my shin awfully. Well, it’s probably true, I wasn’t very awake. (Or am I getting old?)
Anyway, the youngster flees along with our camera and a cell phone and jumps - like crazy, from 4 to 5 meters from the first floor down into the courtyard. Despite my good adrenaline spurt I descide against the chase. Instead I still yell a little like a howler monkey, wake up to everyone else.
After this experience, we learn that this is anything but rare. If you're unlucky you have a gun stuck under your nose. The owner of the pousada told us some unpleasant stories of 15-year-old drug addicts who go crazy for some money to get their next shot. It’s sad how the city turns around people.
As Fortaleza is a high-rise-smog-labirinth, we flee back to Canoa. It’s a perfect world here. Thank God. We must reconcile ourselves safely back to Brazil.
3 Kommentare:
Hi!
Ach du meine Güte ... hört sich ja nicht so fein an. Schon die erste schlechte Erfahrung mit Südamerika. Gerüchteweise ist das aber dort normal. Ich bin nur froh, dass euch nicht mehr passiert is. *phu*
lg Marion
PS: Jetzt habts dass auch schon hinter euch. Es kann also nur noch besser werden ;)
Hallo Frau Hudler!
Ich freue mich hier über Ihre Erlebnisse von Ihrer Weltreise zu lesen. Es tut mir leid, dass Sie bestohlen wurden. Ansonsten wünsche ich Ihnen noch eine schöne und interessante Weltreise.
Freundliche Grüße
Florian Angermeier
ela ela :)
langsam werden die geschichten spannender :)
hoffentlich passiert das nicht mehr wieder!!
wunsche euch alles remsi-lala!!
MGGGFG
ich
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